blühende Strukturen

Doppelausstellung „blühende STRUKTUREN“

Die Hamburger Künstler*innen Silke Marohn (Zeichnung, Malerei, Skulptur und Installationen) und Thomas Pilgaard (Konzeptkunst und Zeichnung) entwickeln eine erste gemeinsame Ausstellung mit dem Titel „blühende STRUKTUREN“.
Ihre abstrakten Arbeiten beruhen auf dem jeweils eigenen künstlerischen Prozess. Silke Marohn lädt den Zufall ein und nutzt seinen Fluss und die Lebendigkeit. Dem diametral entgegengesetzt ist Thomas Pilgaard, der seine Werke durch regelbasierte Ansätze streng steuert.
Gemeinsam ist ihnen die Formulierung eines eigenen Farbraumes. Bei Silke Marohn sind es Gebilde in vielfältigen Rottönen, die an Organismen und Organe erinnern.
Thomas Pilgaard verwendet oft differenzierte Farben, um funktionell unterschiedliche Teile von Strukturen zu akzentuieren.
Die Paletten für seine digitalen Arbeiten werden häufig programmatisch generiert, während seine Zeichnungen eine Auswahl an Tintenstiften verwenden.

Die Künstler*innen treten in einen Dialog und aktivieren miteinander den Raum, indem sich auch ihre Kontraste gegenseitig stärken und erweitern. Intuition trifft auf Konzentration, weiche auf harte Formen, Einzigartigkeit auf Repetition und Bewegung auf ein statisches Regelwerk.
In der Ausstellung werden Skulpturen mit Zeichnungen, Malerei, Drucken und bewegtem Bild kombiniert.

Silke Marohn zeigt Werke aus ihrer neu entwickelten abstrakten Serie. „Flechtwerk“ arbeitet mit dem Prozess, spielt mit vielfältigen Techniken und lotet Material durch Experimente aus. Verbindungen ergeben sich aus der Logik des Materials. Es entstehen Erweiterungen von Malerei, die transmedial mit Prinzipien, wie dem Faltenwurf, Knoten, Drehbewegungen und Spannungen verflochten sind.
Wie ein Roter Faden zieht sich der verwendete Rotfarbraum in Verbindung mit organischen Formen durch die Serie. Assoziationen von Wachstum, Energie und Entfaltung sind möglich.

Thomas Pilgaard präsentiert eine Auswahl abstrakter, geometrischer Werke. Sämtliche Muster entstehen aus einer Struktur von Formen, die nach selbst formulierten Regeln kombiniert werden.
Aus diesen Basisstrukturen entwickelt er Variationen, indem er ausgewählte Strukturteile ableitet, unterteilt und kombiniert.
Die Arbeiten von Thomas Pilgaard erkunden die Herausforderungen im Streben nach Kontrolle und Perfektion. Sein kreativer Prozess ist eine laufende Konfrontation mit den inhärenten praktischen Grenzen
des Verstehens und der Strukturierung von Systemen. Das Ergebnis ist eine Reihe von Werken, die illustrieren, wie eine Kaskade unkontrollierbarer Faktoren zu systematisch imperfekten Resultaten führt.

Autor*innen: Silke Marohn und Thomas Pilgaard

Die Künstler*innen der Galerie sind anwesend und stehen für Fragen zur Verfügung.

Danksagung: Elbe Werkstätten West, Künstlerische Leitung Ralph König,
Künstlerische Assistenz: Johanna Landwehr, Jinle Rong Hochschule für Künste im Sozialen HKS
und den Künstler*innen der Galerie der Villa